Modul 5A oder – die Präsentation der Reflexion, aber bitte performativ

„Oha“ geht es mir durch den Kopf, als die Studienleistung für Modul 5 durch Dr. Lea Spahn und OStR Christian Kammler näher erläutert wird. Wieder sind wir an der Marburger Richtsberg-Schule zu Gast und treffen im Rahmen zweier Workshops auf Künstler:innen aus Modul 2: Autorin Saskia Hennig von Lange, Schauspieler Thomas Hof, Musiker Olaf Pyras und Maler Thomas Kohl. Juchhu!!

Modul 5 ist praxisorientiert konzipiert: Ein im Rahmen des Moduls durchgeführtes künstlerisches Projekt, in dem wir bewusst unsere uns bekannten Rollen verlassen sollen (naja, müssen), soll im Rahmen von Modul 5B auf Burg Fürsteneck Anfang März 2024 nicht klassisch, sondern performativ vorgestellt werden, und auch eigentlich nicht das Projekt selbst, sondern die Reflexion dessen. Aber worum es in dem Projekt ging, sollte trotzdem irgendwie klar werden.   

Mmh. Spontan fällt mir dazu nichts ein, denn die sonst in Schule üblichen Präsentationsformate sind viel enger gedacht. Ein Thema wird mithilfe eines analogen oder digitalen Mediums aufbereitet und im Klassenraum vorgestellt – die Art der Vorstellung selbst spielt neben der fachlichen Richtigkeit bei der Bewertung natürlich eine Rolle. Zudem reflektieren wir das Vorgehen selbst, also den Arbeitsprozess von Themenfindung über Recherche bis hin zur Präsentation selbst.

Mein Cajon-Projekt ist ein musikalisches (musikalisch bin ich schon irgendwie, an Musik interessiert auch, aber ganz sicher keine Percussionistin), bei dem das Instrument zuvor selbst gebaut wurde (definitiv NICHT meine Stärke – also weder räumliches Denken, was beim Klangkörper wohin gehört, noch handwerklich geschickt darin, die einzelnen Holzteile akkurat zusammenzubauen). Zum Glück hatte ich beim ersten Durchlauf Hilfe von Thiago Oliveira – im zweiten Teil des Projekts machen wir erstmal ohne ihn weiter.

Theoretisch wissen wir – also meine Schüler:innen und ich – ja, wie es (ungefähr) gehen müsste. Und unsere frisch gewonnene Expertise (die sich leider gar nicht so anfühlt), bringen wir nun ins Klassenzimmer der 3c einer Trierer Grundschule. Puh! Aufgrund oben beschriebener Unzulänglichkeiten meinerseits hoffe ich inständig, dass meine Schüler:innen der von ihnen erwarteten Rolle bewusst sind und ich zur Abwechslung mal auf deren Unterstützung setzen kann. So weit der Status quo. Ich habe mir vorgenommen, möglichst viel in Fotos und Videos zu dokumentieren, sodass mir das Bildmaterial die Reflexion erleichtert – und natürlich ohne viele Worte meinerseits Einblicke ins Geschehen gibt.

Non-verbales Visualisieren bzw. sich von der Linie beim Verschriftlichen zu verabschieden, versuchen wir auch im Workshop von Thomas Kohl. Kohl – von Hause aus Maler und Dozent für Malerei und Zeichnung – stellt uns Papier, Wachskreiden und Kohle zur Verfügung – wir versuchen ein mitgebrachtes oder spontan erdachtes Wort zu abstrahieren. Tags darauf geht es umso konkreter um Worte im Schreib-Workshop mit Saskia Hennig von Lange – der mitgebrachte Gegenstand soll beschrieben werden. Bei mir ist’s ein roter Stickfaden – sehr bewusst gewählt, robust, auffällig durch die Signalfarbe, funktional und – wenn man viel Bahn fährt wie ich – platzsparend und leicht zu transportieren. Die Gegenstandsbeschreibung öffnet an diesem Vormittag die kreativen Gedankentüren und werden mittels Scheren und Buchseiten auf weiße Postkarten gebannt. Selbst formulierte Fragen sollen helfen, diese Gestaltungsaufgabe zu strukturieren, aber auch ganz gezielt den eigenen Prozess – und perspektivisch die Bewältigung der Reflexionsaufgabe Anfang März erleichtern.

Text & Bilder: Anita Zender    

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