Wir fangen an…online

Auch wenn virtuelle Konferenzen seit Corona gang und gäbe geworden sind, bleibt bei solchen Meetings trotz Mikrofon und Kamera oft eine gewisse Distanz – vor allem dann, wenn sich die Teilnehmer:innen noch nie im echten Leben getroffen haben.

Zwar trifft dies auch auf die ersten beiden KuBiS-Treffen „Online via Zoom“, thematisch unter „Begrüßung“ und „Einführungsveranstaltung“ gefasst, zu, und dennoch ist hier irgendwas anders…

18:57 Uhr: Moderator Christian Kammler, Leiter der KuBiS-Geschäftsstelle und der Lern- und Forschungswerkstatt der Philipps-Universität Marburg sowie erster Ansprechpartner für alles rund um den Weiterbildungsmaster lässt mich dem Zoom-Meeting beitreten. Ich lächle in die Kamera, schalte mein Mikro stumm und nutze die Wartezeit, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Mein Blick wandert von Kachel zu Kachel, ich gehe die Namen durch, entdecke aber weder ein mir bekanntes Gesicht noch einen mir bekannten Namen. Auch die Bild-Hintergründe fallen mir ins Auge – mal sieht man Bücherregale, mal eine weiße Wand oder ein Fenster, welches den fortschreitenden Abend widerspiegelt.

Kurz nach 19:00 Uhr: Los geht’s. Nach der Begrüßung übergibt Christian (wir wechseln bereits in dieser ersten Begegnung online aufs „Arbeits-Du“) das Wort an Prof. Dr. Ivo Züchner, der als neuer akademischer Leiter des Weiterbildungsmasters die Nachfolge von Prof. Dr. Heike Ackermann angetreten hat.

Und dann beginnt auch schon die Vorstellungsrunde aufgehängt an einem besonderen Gegenstand, den die Studierenden in ihre Selbstpräsentation einbauen sollen. Bei der Vorbereitung hierauf habe ich – typisch ich – sehr lange nachgedacht und mir folgende Fragen gestellt: Wie persönlich soll dieser Gegenstand sein? Inwiefern kann dieser die berufliche Tätigkeit und das eigene Rollenverständnis widerspiegeln? Stellt mein Gegenstand auch einen Bezug zur kulturellen Bildung bzw. mein Interesse am Feld ausreichend dar?       

Ich entscheide mich für einen kleinen Bücherstapel, teils in deutscher, teils in englischer Sprache, den ich bei meinem letzten Besuch in der Städtischen Bücherei ausgeliehen habe. „Ich lese sehr gerne“, sage ich über mich und erläutere weiter, dass Lesen als Kulturtechnik zwar einen besonderen Stellenwert habe, bei (vielen meiner) Schüler:innen jedoch eher als belastend denn bereichernd wahrgenommen werde.

Auch meine große Begeisterung für’s Theater erwähne ich. Viel mehr Persönliches mag ich an diesem Abend nicht preisgeben, bin aber begeistert, wie vielfältig und originell die Gegenstände meiner Kommiliton:innen sind: von einer gut bestückten Werkzeugkiste über eine auffallend große Fahrradklingel bis hin zu einer Glasflasche mit Kaffeebohnen ist sehr viel dabei – und durch die Geschichten zu den Gegenständen fällt mir das Namenlernen gleich leichter. 

Erstes Fazit nach den beiden Online-Sessions: Ein vielversprechender Jahrgang 2022 hat sich auf den Weg gemacht – und ich empfinde große Vorfreude auf das Kennenlernen im analogen Raum.

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