Finanzielle Vernetzung – oder: Ohne Geld(er) geht auch kulturelle Bildung nicht

Manchmal ist der Weg das Ziel. Nach Nantesbuch führt mich von Trier aus ein langer Weg. Per RE, ICE, RB und im Shuttle-Bus – auf dem weitläufigen Hofgut angekommen bin ich ob des Bergpanoramas trotz aller Müdigkeit völlig geflasht.

Schild an der Auffahrt zum Wirtschaftshof, Stiftung Kunst und Natur Nantesbuch
Schild an der Auffahrt zum Wirtschaftshof, Stiftung Kunst und Natur Nantesbuch

Nein, ich bin nicht zum ersten Mal in den Bergen. Aber so viel gesunde Natur auf einen Blick ist dann doch besonders. Die in Nantesbuch beheimatete Stiftung Kunst und Natur möchte die Begegnung mit dem Dasein und der Kraft der Natur fördern, heißt es auf deren Homepage. „Ziel erfüllt!“, geht mir unmittelbar durch den Kopf und verschlägt mir die Sprache (was selten passiert!).

Dabei braucht es eben diese, also Worte, um mit potenziellen Geldgeber:innen in Form von Stiftungen in Kontakt zu treten. Fundraising ist ein Schwerpunkt von Modul 3b, für das als Expertin Kulturberaterin Dr. Ute Welscher geladen wurde, die uns vielfältige Tipps rund um Finanzierungsmöglichkeiten gibt, eben auch mit Hilfe von Stiftungen. Wichtigste Message, auch um bei Kontaktaufnahmen das nötige Selbstvertrauen an den Tag zu legen: „Die andere Seite braucht auch die guten Projekte!“, wie Ute betont.

Den Auftakt bestreitet zunächst jedoch Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, die das/die weite(n) und nicht immer klar abgrenzbare(n) Feld(er) der Kulturellen Bildung begrifflich aufdröselt und unseren Blick auf deren Akteur:innen lenkt, und zwar unter inhaltlichen, fördernden und strategischen Aspekten.

Michaela Günther vom Ministerium für Kultur, NRW, und Gisela Wibbing (Geschäftsstelle Kulturelle Bildung, NRW) stellen hiernach verschiedene landesbezogene Bildungsprojekte vor, wie etwa Kultur und Schule, Kulturrucksack und JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen sowie Schulversuche (Talentschule, Musikprofil-Schule). Eine Kulturschule gäbe es in NRW bislang allerdings noch nicht, ergänzt Michaela Günther.
Neben der Fülle an Input recherchieren wir natürlich auch selbst, was in unseren Ländern – für mich konkret in Rheinland-Pfalz – an Unterstützungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Form von durch das Land geförderten Projekten vorhanden ist und teilen diese im Plenum.

Nach vier Tagen verlasse ich per Shuttle-Bus Nantesbuch mit dem beruhigenden Gefühl, dass es für gute Ideen – auch dank zahlreicher Stiftungen vor Ort wie bundesweit – etliche Fördermöglichkeiten gibt, die den finanziellen Bedarf abdecken und hierdurch auch meinen Schüler:innen unabhängig vom sozialen Hintergrund (mehr) kulturelle Teilhabe ermöglichen können.

Blick aufs Lange Haus, Stiftung Kunst und Natur Nantesbuch
Blick aufs Lange Haus, Stiftung Kunst und Natur Nantesbuch

Text & Bilder: Anita Zender

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