Übersicht zu den Fördermaßnahmen im Berichtsjahr 2023
März 2024
Neben den KuBiS-Stipendien an der Philipps-Universität Marburg nachfolgend in zeitlicher Reihenfolge Förderprojekte der Stiftung:
Die Zusammenarbeit zwischen dem Demenzzentrum e.V. in Trier und der Rolf & Hella Becker Stiftung hatte auch in 2023 eine Fortsetzung
April 2023
Mit dem neu konzipierten Projekt „Teilhabe Gruppe“ wurde ein Ansatz gefunden und praktiziert, der hilfsbedürftigen Menschen, Chancen und Möglichkeiten der Teilhabe eröffnet. Im Rahmen eines begleitenden Miteinanders ist ein generationenübergreifendes Arbeiten gegeben. Ferner wird ein Gestaltungsrahmen eröffnet, der auch vor dem Hintergrund von körperlichen Beeinträchtigungen u.a. die Achtung der Individualität zum Ziel hat.
Das Projekt „Teilhabe Gruppe“, spricht Menschen mit kognitiven Einschränkungen im Alter von 50 -70 Jahren an. Die Fördermittel ermöglichen eine Tagesbetreuung für früh an Demenz erkrankte Menschen.
Im Rahmen der Tagesbetreuung können Aktivitäten stattfinden wie:
- kleine Wanderungen;
- Tagesbesuche von Einrichtungen für therapeutische Maßnahmen;
- Nutzung von Werkstätten zum Beispiel der Lebenshilfe, um gestalterisch in der Gruppe aktiv zu werden;
- Besuche im Theater bis hin zur Entwicklung eines Theaterstücks, dass öffentlich aufgeführt werden kann.
Mit diesen körperlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten, die einmal wöchentlich ganztags außerhalb der Räumlichkeiten des Demenzzentrums stattfinden, soll die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben für diesen Personenkreis gefestigt werden.
Die Aktivitäten werden durch eine Fachkraft für Krankenpflege begleitet und entsprechend angeleitet.
Die Stiftung ihrerseits freut sich, dass durch die zur Verfügung gestellten Mittel dem an Demenz erkrankten Personenkreis , die ihm gebührende Achtung entgegengebracht wird und durch die „Teilhabe Gruppe“ die gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe gefördert und gestärkt wird.
Schulatelier Grundschule Barbara
April 2023
Die Rolf & Hella Becker Stiftung fördert im Schuljahr 2023/24 die Fortführung des Schulateliers an obiger Grundschule in Zusammenarbeit mit einer Schulkünstlerin die im Rahmen der Stiftungsaktivität den Master „Kulturelle Bildung in Schulen“ erworben hat.
„Lernen durch Erfahrung, mit Kopf, Herz und Hand sind ein Schatz, nicht nur in der Kindheit, auch im Jugendalter und oft tragend und prägend für das Leben“
Das Schulatelier an der Barbara Grundschule in Trier eröffnet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, gemeinsam mit der Schulkünstlerin neue Erfahrungswelten zu erschließen. Letztere können sowohl die Ebenen der sinnlich-körperlichen, der spielerischen und der kognitiven Erfahrung in der gemeinsamen Erkundung in der Schülergruppe umfassen. Ein weiteres Merkmal bei diesem Erkundungs- und Erarbeitungsprozess ist die Freiwilligkeit.
Die Schülerinnen und Schüler begegnen einem je spezifischen Material und setzen sich mit diesem auseinander. In diesem selbstbestimmten Prozess kreieren , erarbeiten, stellen sie Gegenstände her, die Ergebnis eines gemeinsamen Erarbeitungsprozesses im Klassenverband sind. Der zur Verfügung stehende Raum der kreativen Selbstentfaltung eröffnet Möglichkeiten der sinnlichen Erfahrung. Über das gemeinsame Tun in der Gruppe oder in Partnerarbeit werden Entwicklungsprozesse initiiert, die beflügeln und zum Experimentieren anregen.
Die Möglichkeit, dass sich im Schulatelier alle Beteiligten auf selbst gewählte Wege und in selbst bestimmte Räume begeben können, eröffnet für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, einen eigenen Blick auf die Welt werfen zu können. Wird dieser Prozess durch vielfältige Materialien, die zur Verfügung stehen begleitet, so trägt dieses nicht nur zur Entscheidungsfindung bei, sondern es geht von der Materialauswahl, die zu treffen ist, ein herausfordernder, anregender und motivierender Impuls aus.
Dieses Potenzial für den Lern- und Erarbeitungsprozess zu nutzen, ist die Rolle der Künstlerin/ des Künstlers. Ebenso die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und in ihrer eigenen ästhetisch forschenden Haltung sensibel zu begleiten. Auch das Sensibilisieren bezogen auf den Werkstoff, um eigene Wege zu gehen, ist Gegenstand des Lern- und Erarbeitungsprozesses.
In der selbstständigen Umsetzung des individuell beschlossenen Vorhabens manifestiert sich dann gegenständlich der kreative Erarbeitungsprozess, an dessen Ende das Objekt steht, welches in einer selbst bestimmten Handlung im Schulatelier von den Schülerinnen und Schülern erstellt wurde. In einem abschließenden Prozess sollte in der Lerngruppe der erstellte Gegenstand erklärt und vertreten werden. Dieser, die Identität stärkende Prozess des freien Agierens vor der Klasse, das Erläutern der Arbeitsschritte und die Präsentation des Gegenstandes aufgrund je spezifischer Überlegungen, stärkt die jeweilige Schülerin / den jeweiligen Schüler in der Lerngruppe.
Bundeswettbewerb Schultheater der Länder
September 2023
Vom 16. bis 21. September 2023 fand der Bundeswettbewerb Schultheater der Länder in Trier statt. Die Rolf & Hella Becker Stiftung hat sich mit einer großzügigen Spende zur Unterstützung der Durchführung der Schultheatertage beteiligt.
Damit war es möglich, für die Kinder und Jugendlichen ein Umfeld zu schaffen, das den jungen Künstlerinnen und Künstler die Chance eröffnet, ihre Leidenschaft nicht nur zu präsentieren, sondern sie auch im Wettbewerb vor einem größeren Publikum darstellen zu können. Beeindruckend war, mit welcher Energie und Kreativität die jungen Künstlerinnen und Künstler sich auf der Bühne bewegten. Dieses hautnah erleben zu können, bestärkt den Stifter in seinem Engagement für die „kulturelle Bildung“ weiterhin einen Beitrag zu leisten.
Das dargebotene Programm der Schultheater Tage bot eine beeindruckende Vielfalt an Aufführungen, die verdeutlichten, wie wertvoll kulturelle Bildung in jedweder Form für die Entwicklung und Identitätsfindung junger Menschen ist.
Der diesjährige Bundeswettbewerb, der sich mit der Thematik „Rollen“ auseinandersetzte, führte wie in den sozialen Medien ersichtlich ist, von einer Jury ausgewählte Gruppen nach Trier. Die Gruppenauswahl orientierte sich an den Kriterien „eigene Haltung zum Thema Rollen“ und deren „formal-ästhetische Darstellung in der Auseinandersetzung mit dem Thema“ und der „Rolle des Publikums“.
Beeindruckend war, wie die unterschiedlichen Gruppen sich an den Festivaltagen präsentierten.
Theater für alle, ab der ersten Schulklasse bis hin zum Leistungskurs „Theater“ in der gymnasialen Oberstufe war zu sehen.
Dabei wurde deutlich, dass jedes Stück Ausdruck von Teamarbeit war und den Mut aufwies, neue Wege zu gehen und dieses auf der Bühne vor einem großen Publikum zu präsentieren.
Für den Betrachter präsentierten sich nicht nur Talente, nein, auch die Leidenschaft für das Theater sprang von den Agierenden auf das Publikum über. Dass dieses nur durch eine Teamarbeit innerhalb der Klassengemeinschaft, den Einsatz der Lehrkräfte und eine Unterstützung innerhalb der Schulgemeinschaft möglich ist, versteht sich von selbst.
Dieses im Sinn der „Ermöglichung“ finanziell zu unterstützen, ist weiterhin das Anliegen der Stiftung.
Cayon ein Instrument im Rahmen der Erlebnispädagogik an der Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik in Trier
Oktober 2023
Das Cayon ist ein Perkussionsinstrument aus dem Bereich der Schlag und Effektinstrumente und gehört zu den ältesten Formen des Musizierens mit Schülerinnen und Schülern.
Canyons führen zu interessanten Klangerlebnissen, die durch das Material des Korpus entstehen.
Über den Bau der Canyons mit der Klasse findet ein gemeinsamer Prozess der Erstellung von Musikinstrumenten statt, der das Zusammengehörigkeitsgefühl der Lerngruppe stärkt. Am Ende dieses Herstellungsprozesses steht der Klasse ein Musikinstrument zur Verfügung, das in der Klasse genutzt werden kann.
Damit eröffnet sich die Möglichkeit, in der Klasse über das Musikinstrument einen gemeinsamen Rhythmus zu finden Diese „Rhythmus im pädagogischen Sinn“ ist wichtig, um aus einer Klasse mit Individuen eine Gruppe im Sinn einer Gemeinschaft zu bilden, die sich als Gemeinschaft definiert.
Der mit diesem Tun einhergehende identitätsstärkende pädagogische Prozess ist insbesondere bei einer zweijährigen Berufsfachschule, die sich in der Regel aus Jugendlichen zusammensetzt, die sich in dem Entwicklungsstadium der Adoleszenz befinden ein wesentlicher Punkt, sich als Stiftung finanziell in einem solchen schulischen Projekt zu engagieren.