Tanja Finnemann – Über mich
12. August 2025 | Tanja Finnemann„Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt.“ - Lucius Annaeus Seneca

„Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt.“ - Lucius Annaeus Seneca
Modul 5 ist durchgehend praxisorientiert konzipiert. Schon die Annäherung an die Präsentation selbst in Teil A an der Richtsberg-Schule in Marburg einige Wochen zuvor erfolgte in Form von Workshops, die den Teilnehmer:innen Wege zeigen sollten, das eigene künstlerische Projekt in Worten, Farben, Klängen oder Bewegungen zu erkunden.
„Oha“ geht es mir durch den Kopf, als die Studienleistung für Modul 5 durch Dr. Lea Spahn und OStR Christian Kammler näher erläutert wird. Wieder sind wir an der Marburger Richtsberg-Schule zu Gast und treffen im Rahmen zweier Workshops auf Künstler:innen aus Modul 2: Autorin Saskia Hennig von Lange, Schauspieler Thomas Hof, Musiker Olaf Pyras und Maler Thomas Kohl. Juchhu!!
Modul 4b - wieder an der Richtsbergschule in Marburg - beginnt unter Leitung von Prof. Ivo Züchner mit Begriffsklärungen rund um Kooperation(en) und Zuordnungen mit Hilfe einer Mindmap, welche die an Kooperation beteiligten Akteur:innen im Feld der Kulturellen Bildung abbilden soll.
Und (oder endlich) wieder zurück in Marburg, zum Abschluss von Modul 3C, bei dem Vernetzung den Schwerpunkt bildet. Stand in Wolfenbüttel die Kommunikation im Vordergrund gefolgt von Möglichkeiten der Unterstützung, etwa durch Stiftungen, in Nantesbuch, schließt sich nun der Kreis thematisch.
Entwicklung bezieht sich allgemein gesehen auf einen Prozess der Entstehung, der Veränderung bzw. des Vergehens. Dieser Prozess basiert auf drei Prinzipien: Wachstum, Reifung und Lernen.
Manchmal ist der Weg das Ziel. Nach Nantesbuch führt mich von Trier aus ein langer Weg. Per RE, ICE, RB und im Shuttle-Bus - auf dem weitläufigen Hofgut angekommen bin ich ob des Bergpanoramas trotz aller Müdigkeit völlig geflasht.
An Orte, an denen die Künste im Mittelpunkt stehen, wie es im Leitbild der Bundesakademie für Kulturelle Bildung e.V. vermerkt ist, kehre ich gerne zurück. „Wer bei uns war, kommt wieder“, heißt es dort auch. Stimmt. Und so lege ich sehr gerne erneut die insgesamt rund 500 Kilometer zurück, um die Lessingstadt zu erreichen.
Im Gegensatz zu den bisherigen Modulen hatte es die Vorbereitung auf 1C „Ästhetische Erfahrung und Kulturelle Bildung“ echt in sich. Die in Modul 1A gegründeten PLG (= Pro-fessionelle Lern-Gruppen) hatten nämlich die Aufgabe, jeweils drei Zeitstunden zu ihrem jeweiligen Themenschwerpunkt zu gestalten. Gar nicht so leicht.
Als Bildende Künstlerin, die sich seit vielen Jahren aktiv in Prozessen der Kulturellen Bildung bewegt, vertrete ich die Haltung, dass Künstler:innen in Formaten der KuBi nur als Künstler:innen wirksam handeln können, um mit ihrer Sicht der Welt die Komponente der Widerständigkeit und der fruchtbaren Möglichkeit des Umwegs in den Bildungskontext zu tragen.
Zu Beginn dieses Rückblicks auf ein vielseitiges, inspirierendes und zukunftsweisendes Studium richtet sich der Dank an die Hella & Rolf Becker-Stiftung, die durch ein Vollkostenstipendium meinen Weiterbildungs-Master ermöglicht hat.
Prolog wäre auch ein passender Titel für diesen Beitrag, schließlich bildete der Regelbetrieb den Auftakt zu Modul 2 im Hessischen Landesmuseum für Kunst und Natur, Wiesbaden. Jede:r Teilnehmer:in hatte vorab per Mail Verhaltensregeln erhalten, die Pflicht(en) und Verzicht(en) enthielten. Und doch setzt mein Wortbeitrag irgendwie auch einen Schlusspunkt hinter ein Modul, das bei mir immer noch nachklingt - im wahrsten Sinne des Wortes - ein nicht enden wollender Epilog. Kurzum: Die ist (m)ein Pröpilog auf Wiesbaden.
Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee, Modul 2 (Leitung: Prof. Dr. Frank Jebe, Hochschule Niederrhein), „Künstlerische Erprobung“. Erster Eindruck des Hessischen Landesmuseums für Kunst und Natur von außen - großes Format. Großartig auch. Drinnen hallt wegen der hohen Decken jedes Wort leicht nach. Wasser plätschert. Wo bin ich hier?
„Im Zonenrandgebiet“, meinte ein Lehrerkollege, als ich ihm erzählte, dass meine Schulwoche bereits am Mittwoch ende, weil ich wegen KuBiS ein paar Tage nach Wolfenbüttel fahren würde und - ich bin ehrlich - keine Ahnung hatte, wo es liegt.
Auch wenn virtuelle Konferenzen seit Corona gang und gäbe geworden sind, bleibt bei solchen Meetings trotz Mikrofon und Kamera oft eine gewisse Distanz - vor allem dann, wenn sich die Teilnehmer:innen noch nie im echten Leben getroffen haben.